Meine erste WM! Wakayama 2025

Meine erste WM! Wakayama 2025

Nachdem es leider aus ungeklärten Gründen nicht zu meiner WM Teilnahme bei der CMAS WM in Athen kam, war ich umso glücklicher, für AIDA Deutschland in Japan antreten zu dürfen. Angesichts der beschwerlichen und langwierigen Anreise, des Jetlags und auch der herausfordernden klimatischen Bedingungen vor Ort (meist um die 35 ° und enorm hohe Luftfeuchtigkeit), war es eine gute Entscheidung, eine Woche vor dem ersten Start in DYNB anzureisen. Außerdem gab es so auch ein wenig Gelegenheit, Land & Leute kennenzulernen. Insbesondere die vielen Orte, die zur stillen Einkehr einluden, hatten es mir sehr angetan.

Die Eröffnungsfeier war zwanglos und fröhlich, was auch nicht weiter verwunderte, angesichts von weit über 200 Athlet*Innen aus insgesamt 49 Nationen, die sich voller Elan und Vorfreude mit ihren Teams bei der bis dato größten Freitauch-WM der Geschichte unseres Sports präsentierten.

Nachdem wir Gelegenheit hatten, an zwei Tagen während unseren Trainingszeiten den Pool kennenzulernen, ging es dann am Sa, 28.06. los mit DYNB. Ich hatte relativ hoch announced mit 154 m, war aber auch (eigentlich) sehr sicher, dass das angesichts meiner Trainingsleistungen kurz vor Abreise ein Klacks werden würde. Ehrlich gesagt war ich sogar davon ausgegangen, dass ich im Lauf der WM in jeder Disziplin ein neues persönliches Best tauchen würde. Ich war fit, ich warmotiviert und ich hatte sehr viel Zeit, Geld und Energie investiert, um hier zu starten und mich bestmöglich präsentieren zu können. Leider kann ich gleich vorwegnehmen, dass ich weit unter meinen tatsächlichen Möglichkeiten blieb. Rückblickend war es wohl eine Mischung aus zu hohen Erwartungen, unerwartet großer Nervosität und einer hormonellen Schieflage, die dazu führte, dass ich nicht so richtig in meine Kraft und meinen Fokus kam.

So merkte ich bei DYNB schon recht früh während des Tauchgangs, dass ich doch sehr aufgeregt war und daher nicht in der optimalen Verfassung für ein PB. Also hangelte ich mich von Bahn zu Bahn, um erstmal überhaupt die angekündigten Meter zu schaffen. Danach ging dann leider auch nicht mehr viel, so dass ich mit leichtem Samba bei gerade mal 166 m (14 m unter meinem PB was ich kurz zuvor auf der DM in Leipzig getaucht war) hochkam. Immerhin: Erster Tauchgang auf meiner ersten WM, mit einer weißen Karte und einer halbwegs soliden Leistung absolviert.

Für den Start in DNF am nächsten Tag hatte ich- etwas voreilig- wieder relativ hoch announced mit 111 m. Mit der Erfahrung aus DYNB im Hinterkopf, versuchte ich bei diesem Tauchgang noch stärker auf Entspannung und Beruhigung zu setzen- u.a. indem ich kurz vor dem Start noch Lavendelöl schnupperte. Der Tauchgang lief dann auch subjektiv (und objektiv) etwas besser- aber mit 119 m blieb ich erneut unter meiner aktuellen Bestleistung von 126.5 m die ich bei der VDST DM in Bonn im Frühjahr getaucht war und schaffte also auch in dieser Disziplin kein PB. Die vielen Blackouts, die ich vor meinem Start mitverfolgen konnte und meine zitternden Füße beim Frog-Kick waren natürlich auch nicht gerade hilfreich, um neue Bestleistungen abzuliefern. Aber auch hier: immerhin weiß und nicht schon nach 50 m abgebrochen.

Es gelang mir zum Glück, trotz allem einen halbwegs kühlen Kopf zu behalten und die Nerven noch etwas mehr in den Griff zu bekommen. Denn bei meinem Start in der für mich schwierigsten und leistungsmäßig schwächsten Disziplin, STA, gelang es mir dann doch erfreulicherweise eine PB von 5:39 Min. zu tauchen und somit über eine halbe Minute über meinem offiziellen Wettkampf-Best abzuschließen. Danke für das wunderbare Coaching an meinen Vereinskollegen, Trainingsbuddy und Nationalmannschafts-Kollegen Leander Modersohn an dieser Stelle!

Nach der guten Erfahrung in STA dachte ich eigentlich, das Eis sei jetzt gebrochen- aber dem war leider nicht so. Ausgerechnet in meiner stärksten und geliebtesten Disziplin, DYN (Streckentauchen mit der Monoflosse), verfehlte ich erneut meine selbstgesteckten Ziele und tauchte schon nach gerade mal 182 m auf (18 m unter meinem PB). Der Tauchgang fühlte sich insgesamt zwar mit am besten an, aber die Leistung war leider alles andere als zufriedenstellend für mich persönlich. Dafür erwies sich die Sportlergemeinde aber wieder einmal als ganz wundervoll, denn ich bekam sehr viel Trost und Zuspruch von anderen Athlet*innen und das half mir dann auch, meine Enttäuschung schnell zu verarbeiten.

Die tolle Stimmung bei der Abschlussfeier, inklusive der Siegerehrung und der inoffiziellen ‚Afterparty‘ auf dem Hotel-Vorplatz, ließen dann auch jedwede Reste von Frust und Enttäuschung verschwinden. Zwar bin ich mit den einzelnen Ergebnissen, außer bei STA, nicht wirklich zufrieden, aber das Gesamtergebnis mit Platz 18 von 97 Athletinnen kann sich dann doch sehen lassen für die widrigen Umstände und die Tatsache, dass das meine allererste WM-Teilnahme war.

Nächstes Jahr in Budapest hoffe ich dann, deutlich mehr zeigen zu können, zu was ich fähig bin. Aber zuvor steht erstmal Ende August mein erster Tieftauch-Wettkampf an! 🙂

Abschließend möchte ich meinen großen Dank an die Organisatoren der WM und die großartigen Unterstützer aussprechen!
Insbesondere gilt mein Dank AIDA International und AIDA Deutschland, sowie ganz besonders dem TCB, der mir in vielerlei Hinsicht unterstützend und in Form idealer Trainingsmöglichkeiten seit Jahren helfend zur Seite steht! Ohne Euch wäre das- und alles was noch kommen wird!- nicht möglich! Danke für euer Vertrauen und euren Glauben an mich, ich werde mir zukünftig noch mehr Mühe geben, uns alle stolz zu machen!

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